Unsere Architektenleistungen

Wie können Sie Einfluss auf die Bau- und Herstellungskosten nehmen?

Ein effektives Kostenmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der Bauplanung. Es dient dazu, finanzielle Ressourcen optimal einzusetzen und zu steuern. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und unerwartete Kostensteigerungen zu vermeiden.

Der Prozess beginnt mit den Kostenvorstellungen der Bauherrschaft, die mit den Bauwünschen abgeglichen werden. Bereits an dieser Stelle können unterschiedliche Sichtweisen entstehen. Eine klare Gliederung der Kosten in einzelne Kostengruppen nach DIN 276 hilft uns dabei, eine Ordnung in die unübersichtliche Kostenvielfalt des Bauens zu bringen. Diese Gliederung und die regelmäßige Aktualisierung der Kosten erfolgen in mehreren Stufen, die im Folgenden näher erläutert werden.

1. Planungsstufe – Die Basis der Kostensicherheit

   In dieser frühen Stufe wird zunächst ein Kostenrahmen festgelegt, der sich an den möglichst präzisen Angaben der Bauherrschaft orientiert. Nachfolgend dazu erfolgt die erste Kostenschätzung, bei der auch technische und gesetzliche Anforderungen oder örtliche Bedingungen berücksichtigt werden. Sie gruppiert die Kosten nach der 1. Gliederungsebene der DIN 276.

   Eine klare und scharfe Abgrenzung der Bauherrschaft hinsichtlich der zu realisierenden Maßnahmen ist entscheidend für die Höhe der hier dargestellten Kosten. Maßnahmen die in dieser Stufe nicht erfasst sind, aber später dennoch umgesetzt werden sollen, sind keine Kostensteigerungen im eigentlichen Sinne. Sondern stellen zusätzliche Maßnahmen dar, die das Budget auf natürliche Weise erhöhen.

2. Vorbereitungsstufe – Laufendes Kostenmonitoring

   Auf Basis der Entwurfsplanung wird in dieser Stufe die Kostenberechnung erstellt und im Rahmen der Ausführungsplanung fortgeführt. Detaillierte Mengenangaben zu den geplanten Maßnahmen ermöglichen eine mengenbasierte Darstellung der Kosten pro Bauelement. Die Gruppierung erfolgt dabei auf der 2. Gliederungsebene der DIN 276.

   Eine frühzeitige und klare Entscheidung der Bauherrschaft bezüglich des Erscheinungsbildes und der Materialwahl des Bauwerks sind von großer Relevanz für die zu erwartenden Kosten. Spätere Änderungen oder Anpassungen in dieser Stufe stellen keine Kostensteigerung im eigentlichen Sinne dar. Sondern bilden Änderungen ab, die das Budget auf natürliche Weise verändern. Wichtig zu verstehen ist es, dass dies ein entscheidender Steuerungsmechanismus darstellt, den Sie als Bauherrschaft im Griff haben und bestimmen.

3. Umsetzungsstufe – Präzisierung und Realitätsabgleich

   In Übereinstimmung mit der Ausführungsplanung werden detaillierte Leistungsbeschreibungen erstellt und in Leistungsverzeichnisse (LV) gruppiert. Diese basieren auf den ermittelten Mengen und enthalten Preisannahmen. Diese LVs bilden gesamtheitlich die erwartbaren Herstellungskosten des Bauwerks. Sie werden nach der 3. Gliederungsebene der DIN 276 gruppiert.

   Nach Ausschreibung und Auswertung der Angebote entsteht ein Kostenanschlag, der den zum Zeitpunkt der Ausschreibung festgestellten Marktpreis des jeweiligen Bieters widerspiegelt. Innerhalb eines erstellten Preisspiegels kann dann entschieden werden, welcher Bieter pro LV den Zuschlag erhält. In der Regel ist dass der wirtschaftlich günstigste. Änderungen in dieser Phase führen häufig zu unvermeidbaren Kostensteigerungen.

4. Abschlussstufe – Nachkalkulation und Erfahrungsgewinn

   Nach Fertigstellung des Bauwerks erfolgt eine Nachkalkulation, in der alle Änderungen, Nachträge und Nachlässe erfasst werden, um die tatsächlich entstandenen Kosten festzustellen. Diese Ermittlung bildet die Grundlage für die Berechnung der anrechenbaren Kosten des Architektenhonorars.

   Eine interne Auswertung der Kostenverläufe ermöglicht es, Ursachen für etwaige Abweichungen zu identifizieren und so bei zukünftigen Projekten präzisere und sicherere Kostenkalkulationen zu erstellen.

Erläuterung zum Kostenverlauf:

• Obere Grafikhälfte: Diese Darstellung zeigt einen abstrakten Projektverlauf, gegliedert in eine Kaskade der HOAI-Leistungsphasen.
• Untere Grafikhälfte: Die Kegelgrafik veranschaulicht, wie sich die anfängliche Kostenspreizung allmählich verringert und die zuspitzende Kostensicherheit je Leistungsphase sichtbar wird.

Fazit: Warum ist ein Kostenmanagement so wichtig?

Ein effektives Kostenmanagement bringt Struktur und Ordnung in die oft unübersichtliche Kostenvielfalt des Bauens. Es hilft, den Überblick zu bewahren und den Fokus auf die wesentlichen Entscheidungsfaktoren zu richten. Dadurch können finanzielle Ressourcen gezielt eingesetzt, Risiken frühzeitig erkannt und unvorhergesehene Kostensteigerungen vermieden werden.

Die Transparenz über sämtliche anfallenden Kosten ermöglicht es bereits in der Planungsphase, wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen. Dies trägt dazu bei, Budgetüberschreitungen vorzubeugen und aufwendige Nachkalkulationen zu vermeiden – letztlich führt das zu einer höheren Kostensicherheit. Somit bildet es die Grundlage für wirtschaftlich erfolgreiche Bauprojekte.